Der 1931 in Riedlingen geborene und heute in Inzigkofen bei Sigmaringen lebende Künstler gilt als einer der letzten Donautalmaler. Die Landschaft, vor allem Motive aus seiner näheren Umgebung, sind das beherrschende Thema in Heinzlers malerischem Werk. Beeinflusst von der Kunst der klassischen Moderne, von Malern des Münchner Expressionismus und des Fauvismus, gestaltet Heinzler Bilder, in denen die Landschaft zwar gerade noch identifizierbar bleibt, die Form- und Farbgebung aber stark von der Wirklichkeit abweicht.
Nach anfänglicher Anlehnung an die Klassische Moderne entwickelte Franz X. Heinzler den ihm eigenen expressiven Stil. Seine Werke bezeugen einen interessanten und entwicklungs-starken Umgang mit Farbe und Form. Sein Hauptschaffens-Gebiet liegt in der Malerei. Hier umfasst die künstlerische Palette Öl-, Acryl-, Aquarell- und Pastellmalerei; in jüngster Zeit beschäftigt er sich vorwiegend mit der Hinterglastechnik. Seine Werke spiegeln, unabhängig welche Technik benutzt wird, einen harmonischen Gesamtcharakter wider.
Das dominierende Motiv in seinem Œuvre ist die Landschaft. Diese Landschaftsbilder drücken eine tiefe Liebe zur Natur aus. Natur und Landschaft sind für ihn Erlebnisraum. Er erfühlt und erlebt diese und setzt sie malerisch um. Heinzler formuliert sein Leitziel so: „Die Landschaft muss als Farbton sichtbar werden!“ Und so dominiert beim Betrachten seiner Bilder zunächst das kräftig gehaltene Kolorit. Warme Töne drängen nach vorn, kühle weichen zurück. Die Farbwerte sind so kombiniert und verteilt, dass an keiner Stelle ein Übergewicht entsteht. Typisch sind leuchtende Farbgewebe. Diese Farbtöne, vergleichbar den Tönen der Musik, werden als entmaterialisierte Bildträger verwendet und erzeugen visualisierte Musik. Die Natur wird durch das Malen subjektiv überwunden. Es wird nicht Realität als solche gespiegelt. Die einzelnen Formen und Farben stehen nicht im Dienst der atmosphärischen Erscheinung. Sie sind ein sinnbildlicher Verweis auf spezifische Gefühlswerte.
„Auch bei der Hinterglasmalerei verwirklicht Franz X. Heinzler durch die direkte Farbwirkung seine Vorstellung von Malerei. Der innerste Kern der Hinterglaskunst ist ihr Glanz, das Spiel mit dem Licht und der Brechung der Farben. Die Technik Farbe mit Glas zu verbinden, ermöglicht dem Künstler von Anfang an den Schritt zum Visionären. Sie eröffnet ein Spiel mit dem Wirklichen und Unwirklichen. Dabei erlaubt die innige Verbindung von Glas und Farbe Wirkung besonderer Art. Die Farbe selbst erhält Glanz und Strahlkraft.“
Christina Wenzler-Fiederer M.A